GEOLOGIE DER REGION


 

GEOLOGIE DES HESSISCHEN RIEDS

Das Hessische Ried erstreckt sich über eine Länge von 60 Kilometer und eine Breite von 15 bis 20 Kilometern. Es wird im Osten vom Odenwald und vom Sprendlinger Horst, im Westen vom Rhein und im Norden vom Main begrenzt. Die südliche Grenze bildet die Landesgrenze zu Baden-Württemberg. Geologisch betrachtet ist das Hessische Ried ein Teil des nördlichen Oberrheingrabens, einer insgesamt rund 300 Kilometer langen und 30 bis 40 Kilometer breiten Tiefebene (Oberrheinebene), die sich von Basel im Süden bis Frankfurt am Main im Norden erstreckt.

Wasserwirtschaftlich bedeutsam sind die im Durchschnitt 100 Meter tiefen Anhäufungen aus Sand und Kies, die Rhein und Neckar im Laufe von Jahrtausenden in der Ebene abgelagert haben. Diese Ablagerungen sind ein guter Wasserspeicher, Fachleute sprechen von einem Porengrundwasserleiter. Er bildet mit einem Vorrat von etwa 15 Milliarden Kubikmeter das größte Grundwasservorkommen Hessens. Für die natürliche Grundwasserneubildung im Hessischen Ried sind vor allem die Niederschläge im Winterhalbjahr und die unterirdischen Zuflüsse von Wasser aus dem Odenwald sowie die zahlreichen Fließgewässer entscheidend. Die gute Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes und das geringe Gefälle zum Rhein sorgen für den nassen Ursprung der Region.
 

WASSERGEWINNUNG IM HESSISCHEN RIED

Die Gewinnung von Grundwasser im Hessischen Ried begann im Jahr 1880 mit der Inbetriebnahme der ersten zentralen Wasserversorgungsanlage für die Stadt Darmstadt, des heutigen Wasserwerks Eschollbrücken von Hessenwasser. Anfang der 1970er-Jahre wurde auf Pfungstädter Gemarkung ein weiteres Wasserwerk errichtet, um den steigenden Trinkwasserbedarf von Darmstadt und den umgebenden Gemeinden zu decken. Bereits in den späten 1960er-Jahren wurden in nur wenigen Jahren drei Wasserwerke, eine 35 Kilometer lange Trinkwassertransportleitung (Riedleitung) sowie eine große Trinkwasserbehälteranlage mit Druckerhöhung (in Rüsselsheim-Haßloch) errichtet. Die Wasserwerke in Groß-Gerau/Dornheim und in Gernsheim-Allmendfeld werden heute von Hessenwasser betrieben. Das Wasserwerk Jägersburg, das am südlichen Ende der Riedleitung liegt, wird bis heute vom Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost betrieben. Dies war der Beginn der Versorgung des Ballungsraums Rhein-Main mit Trinkwasser aus dem Hessischen Ried und der Grundstein für den regionalen Trinkwasserleitungsverbund in Südhessen. Insgesamt existieren über 900 gewerblich oder öffentlich genutzte Brunnen. Die zahlreichen privaten Grundwasserentnahmen sind hierin nicht enthalten.


Downloads

125 Jahre
Grundwasserwerk
Eschollbrücken, 2005

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Beitrag der Riedwerke
zur Wasserversorgung
Rhein-Main, 1999

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Das Hessische Ried
zwischen Vernässung
und Trockenheit, 2005

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Ergebnisse des runden
Tisches (Inside-Out),
02/2015

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