Ein wichtiger Baustein für das Management der Wasserressourcen im Ried
![Inbetriebnahme Lorscher Wald](https://www.whr-infiltration.de/wp-content/uploads/2024/09/inbetriebnahme-lorscher-wald.jpg)
WHR nimmt Infiltrationsanlage im Lorscher Wald in Betrieb
(Groß-Gerau, 18.05.2017) „Die Infiltrationsanlage Lorscher Wald ist ein wichtiger Baustein des Integrierten WasserRessourcenmanagements im Hessischen Ried. Mit insgesamt 5,6 Millionen Euro hat das Land Hessen die Anlage gefördert“, sagte Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser bei der Feierstunde zur offiziellen Inbetriebnahme der Anlage. „Im Wasserwerk Biebesheim wird hierzu Rheinwasser entnommen und zu Wasser mit Trinkwasserqualität aufbereitet. Dies sichert langfristig die Wasserversorgung, sorgt für den Ausgleich klimatisch bedingter Schwankungen des Grundwasserspiegels und verbessert zudem die ökologischen Verhältnisse im Hessischen Ried“, so Dr. Tappeser im Paul-Schnitzer-Saal des Museumszentrums Lorsch. Die Staatssekretärin betonte: „Das Grundwasser ist mehr als eine Ressource für die Trinkwassergewinnung. Es erfüllt wesentliche ökologische Funktionen: Viele Biotope in Hessen sind unmittelbar grundwasserabhängig und tolerieren nur kleine Schwankungen des Grundwasserspiegels sowie der Grundwasserbeschaffenheit. Darum setzt das Land Hessen gemeinsam mit dem Wasserverband Hessisches Ried (WHR) die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wassergewinnung konsequent um. Dies ist in Anbetracht der Tatsache, dass der Klimawandel und die demographische Entwicklung auch zukünftig verstärkt Auswirkungen auf die Ressource Grundwasser haben wird, von großer Bedeutung“, erklärt Frau Dr. Tappeser. Aus diesem Grund hat das Umweltministerium bereits im Jahr 2016 den Leitbildprozess für ein Integriertes Wasser Ressourcen Management Rhein-Main in das Leben gerufen, in welchen sich auch der WHR mit seiner Expertise einbringt.
Elisabeth Jreisat, Geschäftsführerin der Hessenwasser und WHRVerbandsvorsteherin, verwies auf die seit rund vierzig Jahre andauernde gute Zusammenarbeit von Wasserversorgung und Land im Rahmen des WHR. „Die Errichtung der Anlage „Lorscher Wald“ wurde erst möglich durch die finanzielle Unterstützung des Landes Hessen. Damit setzt die jetzige Landesregierung das aktive Engagement in Fragen der Wasserwirtschaft fort, das im Jahre 1979 zur Gründung des WHR geführt hat“, erklärt Jreisat.
Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid hob die Bedeutung der Infiltrationsanlage für die Erteilung von Wasserrechten hervor: „Der Betrieb dieser Anlage war eine wichtige Voraussetzung für die im aktuellen Wasserrechtsbescheid zugeteilten Fördermengen für das Wasserwerk Jägersburger Wald des Wasserbeschaffungsverbands Riedgruppe Ost“. Klaus Schwab, 1. Stadtrat von Lorsch und Verbandsvorsteher des Wasserbeschaffungsverbands Riedgruppe Ost richtet den Fokus auf die versorgungstechnische Perspektive. „Der Betrieb dieser Anlage ist die Grundlage dafür, dass die bedarfsabhängige Steigerung der Fördermenge im Rahmen des ausgereichten Wasserrechtsbescheids ökologisch verträglich erfolgen kann“, betonte Schwab. „Die wasserwirtschaftliche Steuerung von Entnahme und Infiltration erfolgt innerhalb des klaren Reglements des Grundwasserbewirtschaftungsplans“. Die Grenzen der technischen Beeinflussung von Grundwasserständen seien jedoch nach oben durch die Niederschlagssituation gesetzt, ergänzte Ingo Bettels, Geschäftsführer des Wasserverbandes Riedgruppe Ost im Hinblick auf die Sorgen vernässungsgeschädigter Bürger in den Anrainerkommunen. Aktuell seien hohe Grundwasserstände aufgrund des trockenen Winterhalbjahres jedoch nicht zu befürchten, im Gegenteil: „Die Inbetriebnahme kommt für den steigenden Wasserbedarf in Region und Ballungsraum zur rechten Zeit“, hob Bettels hervor.