Frostschutzberegnung hat in diesem Jahr früh begonnen
WHR nimmt Infiltrationsanlage im Lorscher Wald in Betrieb
„Wir haben zurzeit starke Ostwinde, die eiskalte Luft mitbringen, erklärt Reiner Schenk, Landwirt aus Klein-Rohrheim. „Wenn die ersten Blüten da sind, führen Frostschäden zu erheblichen Ernteausfällen. Hier hilft uns das Wasser.“ Bei der Frostschutzberegnung wird beim Gefrieren des fein versprühten Wassers sogenannte Kristallisationswärme freigesetzt, die sich an die Pflanzen anlegt. Gleichzeitig bildet sich darum ein schützender Eispanzer, so dass die Temperatur nicht unter Null Grad Celsius fällt.
„Wir beregnen normalerweise bis in den Mai, bis die Eisheiligen vorbei sind“, sagt Schenk. Die Eisheiligen, fünf an der Zahl, gehen auf den Julianischen Kalender zurück und liegen zwischen dem 15. und 19. Mai. Jedem dieser Tage ist ein Heiliger mit einer dazugehörigen Bauernregel zugeordnet, die bekannteste ist die Heilige Sophie: „Vor Nachtfrost bist du sicher nicht – bis Sophie vorüber ist“. Um diese Zeit herum kommt es in Deutschland häufig nochmals zu Nacht-und Bodenfrost.
Das Wasser für die Beregnung im mittleren Hessischen Ried, sowohl für die Frostschutzberegnung wie auch zur Bewässerung in Trockenphasen, liefert der Wasserverband Hessisches Ried (WHR). Rund 5 Mio. Kubikmeter stehen hierfür pro Jahr aus dem Brauchwasserwerk Biebesheim zur Verfügung.