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Machbarkeitsstudie zur Erweiterung der Rheinwasseraufbereitung

Das Umweltministerium fördert eine Machbarkeitsstudie des WHR zur klimaangepassten Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried mit 400.000 Euro. Das entspricht 80 Prozent der Gesamtkosten

In den kommen zwei Jahren untersucht und bewertet der Wasserverband Hessisches Ried im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, mit welchen technischen Lösungen und zu welchen Kosten zukünftig mehr Rheinwasser aufbereitet werden kann. Für eine klimaunabhängige und nachhaltige Wasserversorgung. Dabei werden mehrere Alternativen geprüft mit Blick auf Bedarf, technische Machbarkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Untersucht werden eine dritte Aufbereitungsstraße im Wasserwerk Biebesheim, eine Aufbereitung ähnlich der in Biebesheim an einem zweiten Standort, ein Uferfiltrat-Wasserwerk und der Ausbau der dafür nötigen Infrastruktur.

Umweltministerin Priska Hinz hat den Förderbescheid persönlich am 16. Dezember 2021 übergeben: „Der Klimawandel beschert uns vermehrt heiße und trockene Sommer. Dadurch steigt der Verbrauch an Wasser zum einen durch Bürgerinnen und Bürger, zum anderen durch die Landwirtschaft. Gleichzeitig ist es wichtig, auch der Natur genug Wasser zur Verfügung zu stellen, damit Wälder und Naturschutzgebiete nicht austrocknen. Um den steigenden Wasserbedarf zu decken, ist eine Möglichkeit Rheinwasser aufzubereiten und für die Trinkwasserversorgung, die Beregnung in der Landwirtschaft oder auch zur Anhebung des Grundwassers im Natura-2000-Schutzgebiet zu nutzen. Ob und wie das gelingen kann, wird jetzt der Wasserverband Hessisches Ried mithilfe einer Machbarkeitsstudie klären.“

WHR-Verbandvorsteherin Elisabeth Jreisat bedankte sich für die Förderung und unterstrich die Bedeutung der Rheinwasseraufbereitung: „Der WHR sorgt seit Jahrzehnten auf der Grundlage der Vorgaben des Landes Hessen für stabile Grundwasserstände. Eine erweiterte Rheinwasseraufbereitung würde es auch unter den zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels ermöglichen, die landwirtschaftliche Beregnung zu sichern sowie das Grundwasser aktiv zu Gunsten der Natura-2000-Gebiete und der öffentlichen Wasserversorgung zu bewirtschaften und zu steuern. Vor diesem Hintergrund bedanken wir uns herzlich bei Ihnen Frau Staatsministerin Hinz, für die Förderung dieses wichtigen Zukunftsprojekts. Denn damit können die Interessen des Naturschutzes, der Landwirtschaft und der Wasserversorgung gemeinsam betrachtet und zukunftssichere Lösungsansätze erarbeitet werden.“ 

Während in den vergangenen Trockenjahren andernorts Grundwasserstände gesunken sind, konnten im Hessischen Ried dank der Infiltration des aufbereiteten Rheinwassers auch in klimatisch herausfordernden Zeiten die Grundwasserstände stabil gehalten werden. Ministerin Hinz betonte den Wert des Systems der klimaunabhängigen und nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung: „Wenn eine Ausweitung der Rheinwasseraufbereitung machbar ist, ist das ein großer Schritt hin zu einer klimastabilen Wasserversorgung im Rhein-Main-Gebiet aber auch zur Sicherstellung der Versorgung des Naturraums mit Wasser und der landwirtschaftlichen Beregnung im Hessischen Ried. Die Machbarkeitsstudie ist deshalb ein wichtiger Baustein zur Umsetzung des Leitbilds für ein Integriertes Wasserressourcen-Management Rhein-Main und auch für die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Prozess des Runden Tisches Hessisches Ried zur Verbesserung der Grundwassersituation im Hessischen Ried entscheidend. Dies betrifft die Grundwasseraufspiegelung und die Zuwässerung für Wälder im Hessischen Ried“, erklärte Hinz.

Hintergrund

Bereits seit 1989 wird in Biebesheim Wasser aus dem Rhein entnommen und in einem aufwendigen Verfahren bis zur Trinkwasserqualität aufbereitet. Dieses aufbereitete Rheinwasser wird in Infiltrationsanlagen oder in ehemaligen Entwässerungsgräben versickert bzw. der Landwirtschaft als Bewässerungswasser zur Verfügung gestellt. Die Wasseraufbereitung in Biebesheim war 2018/2019 und 2020 aufgrund der Trockenperiode viele Monate im Volllastbetrieb. An dem Aufbau und zeitweise auch am Betrieb des WHR sowie dem Bau der Infiltrationsanlagen hat sich das Land Hessen finanziell in erheblichem Maße beteiligt.

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