Der Wasserverband Hessisches Ried (WHR) hat nach einem mehrjährigen Beratungsprozess eine mit der Landespolitik abgestimmte neue Organisationsstruktur umgesetzt. Die beiden zentralen Aufgaben des WHR – die Grundwasserbewirtschaftung und die landwirtschaftliche Beregnung im Hessischen Ried - werden zukünftig von zwei Verbänden in jeweils eigener Verantwortung erbracht.
Grundwasserbewirtschaftung und landwirtschaftliche Beregnung sind jetzt getrennt organisiert (Groß-Gerau, 26.02.2015) Der Wasserverband Hessisches Ried (WHR) hat nach einem mehrjährigen Beratungsprozess eine mit der Landespolitik abgestimmte neue Organisationsstruktur umgesetzt. Die beiden zentralen Aufgaben des WHR – die Grundwasserbewirtschaftung und die landwirtschaftliche Beregnung im Hessischen Ried - werden zukünftig von zwei Verbänden in jeweils eigener Verantwortung erbracht.
Die Verbandsversammlung hatte dieser neuen Struktur bereits im Dezember vergangenen Jahres zugestimmt. Nach der Genehmigung des Reformschrittes durch das Regierungspräsidium Darmstadt als zuständiger Aufsichtsbehörde und der Veröffentlichung im Hessischen Staatsanzeiger ist die Aufspaltung des WHR in zwei Verbände ab dem 01.01.2015 nun wirksam.
Die Rheinwasseraufbereitung in Biebesheim sowie die Grundwasseranreicherung in Südhessen verantwortet künftig der „Wasserverband Hessisches Ried (WHR)“ als Infiltrationsverband. Im „WHR“ sind neben den Wasserversorgern Hessenwasser und WBV Riedgruppe-Ost die kommunalen Gebietskörperschaften organisiert, die bisher bereits im WHR vertreten waren. Zusätzlich bietet die neue WHR-Verbandssatzung aber auch weiteren kommunalen Gebietskörperschaften im verbandsrechtlichen Wirkungsbereich des „WHR“ die Möglichkeit des Beitritts. Die bisherige Verbandsmitgliedschaft des Wasser- , Boden und Landschaftspflegeverbandes Hessen (WBL) übernimmt künftig der „WHR-Beregnungsverband“.
Der neue „WHR-Beregnungsverband“ selbst ist zuständig für die Beschaffung und Verteilung des Beregnungswassers für die Landwirtschaft. Landwirte, die auf das sichere Beregnungswasser des neuen Verbandes zugreifen möchten, müssen sich künftig als Verbandsmitglieder unmittelbar am Verband beteiligen. Die technische Betriebsführung der Beregnungsanlagen wird weiterhin vom Oberverband „WHR“ gewährleistet, der im Bereich Lampertheim seine Tiefbrunnen sowie in den anderen Beregnungsbereichen Wasser aus seiner Aufbereitungsanlage in Biebesheim dem „WHR-Beregnungsverband“ auf vertraglicher Grundlage bereitstellt.
Die beiden WHR-Verbände werden noch im März jeweils zu den konstituierenden Sitzungen zusammentreten. Ausgelöst wurde die Struktur- und Organisationsreform des 1979 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründeten WHR-Verbandes durch die zunehmend ungesicherte Finanzierung der satzungsgemäßen Aufgaben.
Dies führte dazu, dass das Land Hessen seit 2012 mit einer Zwischenfinanzierung in Höhe von insgesamt knapp 3 Millionen Euro einsprang. Verbunden damit war jedoch die Auflage, neue Verbandstrukturen zu entwickeln, die nachhaltig wirtschaftlich tragfähig und rechtssicher organisiert sind. Dies ist mit der jetzigen Verbandsspaltung nach Einschätzung aller Beteiligten nun sichergestellt.