Spitzenabgabe bei der Grundwasseranreicherung
Leere Becken – so sieht es aus, wenn das WHR-Brauchwasserwerk in Biebesheim in Revision geht.
Die Gesamtabgabe aus dem Brauchwasserwerk in Biebesheim einschließlich des Brauchwassers für die landwirtschaftliche Bereg-nung betrug 36,6 Millionen Kubikmeter. Damit lag die Auslastung der Anlage bei 85% der nominalen technischen Kapazität.
Hintergrund für diesen hohen Infiltrationsbedarf ist das erhebliche Niederschlagsdefizit seit dem Winter 2017/2018 in Kombination mit dem steigenden Wasserbedarf durch die langen heißen und trockenen Sommer. Treiber für den steigenden Wasserbedarf ist neben dem Klimawandel vor allem das Bevölkerungswachstum im Ballungsraum. Aber auch die Landwirtschaft, die im mittleren Hessischen Ried an das Beregnungssystem des WHR angeschlossen ist, hat einen steigenden Wasserbedarf.
Das zurückliegende Jahr hat erneut gezeigt, dass durch die nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung des WHR die Grundwasserpegel im Einzugsbereich der infiltrationsgestützten Wasserwerke im Hessischen Ried auch bei geringer natürlicher Grundwasserneubildung zuverlässig im Rahmen der strengen ökologischen Vorgaben des Grundwasserbewirtschaftungsplans Hessisches Ried gehalten werden können. In der regionalen Gesamtperspektive wird deutlich, dass die Bedeutung von umweltschonender Wassergewinnung und Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried vor dem Hintergrund von Bevölkerungswachstum und Klimawandel für eine zuverlässige Trinkwasserversorgung der Metropolregion Frank-furt/Rhein-Main zukünftig weiter zunehmen wird.
Die dichte zeitliche Abfolge immer neuer Abgabehöchstmengen wirft die Frage nach der zukünftigen Entwicklungsperspektive immer dringlicher auf. Verbandsvorsteherin Elisabeth Jreisat stellt dazu fest: „Ich glaube, dass wir hier im Hessischen Ried mit der bestehenden wasserwirtschaftlichen Infrastruktur bereits den Schlüssel in der Hand halten zur Lösung zukünftiger Herausforde-rungen. Um diese jedoch umzusetzen, wird es wie bereits bei der Gründung des WHR vor 40 Jahren einer gemeinsamen Initiative und Kraftanstrengung aller Beteiligten bedürfen, um das System WHR zukunftsfähig auszubauen.“